Offener Brief: Die Wirtschaft zur Verantwortung rufen

  • Umwelt & Nachhaltigkeit
  • Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
  • Innovation für Impact

Über 25 B Corps in Deutschland haben einen offenen Brief an die Wirtschaft unterschrieben, in dem sie die Wirtschaft auffordern, die gewinnmaximierende Ausrichtung des letzten Jahrhunderts in Frage zu stellen und Verantwortung für die Auswirkungen auf alle Beteiligten zu übernehmen.

Hallo Wirtschaft,

seit über 100 Jahren fährst du den gleichen Weg und stellst Gewinne über alles: Über die Umwelt, über die Gemeinschaft, über das Wohl der Menschen.

Dabei zeigt uns nicht nur unser Planet, sondern auch die Gesellschaft mehr als deutlich, dass dieser Weg keine Zukunft hat. Wir brauchen einen Wandel des Wirtschaftssystems. Einen Ansatz, der die Bedürfnisse aller mit einbezieht.

Als zertifizierte B Corporations zeigen wir, dass das funktioniert. Wir durchbrechen die Grenzen deines Denkens und gehen darüber hinaus. Nicht durch große Floskeln, sondern durch die permanente und messbare Verbesserung unserer ökologischen und sozialen Leistung.

Wir, das sind über 6500 Unternehmen weltweit, mehr als 70 davon aus Deutschland. Wir sind eine globale Bewegung, die stetig wächst und jeden Tag daran arbeitet, die Weltwirtschaft in ein integrativeres, gerechteres und regeneratives System zu verwandeln.

Es ist nicht mehr die Zeit, nur zu reden, sondern allerhöchste Zeit, zu handeln. Zeit, die Kraft der Wirtschaft für Veränderungen zu nutzen. Hin zu transparentem Klimaschutz, zu fairen Lieferketten und zu einem globalen Miteinander. Aber um das zu schaffen, müssen alle mitmachen – große Konzerne genauso wie kleine Start-Ups.

Als B Corporations arbeiten wir Hand in Hand. Ohne den Anspruch, perfekt zu sein. Aber mit dem festen Willen, voneinander zu lernen, der Verpflichtung, alle Stakeholder:innen mit einzubeziehen und dem Anspruch, stetig besser zu werden. Und vor allem eins: zu handeln. Schließt euch uns an und werdet Teil der weltweiten B Corp-Bewegung!

We are B Corps. We go beyond.

Alle Unterzeichnenden:
Stand 19.Juli 2023

EVERGREEN GmbH

infarm

Nespresso

Weleda

respektive1 GmbH

PNZ Produkte GmbH

altamedinet

Unique-U

ecotree

Y2B

innocent

Wildling Shoes GmbH

Innate Motion

ekomia GmbH

ANINSU

Nextview Consulting

the nu company GmbH

Vinokilo

neosfer GmbH

Tomorrow GmbH

Sustainable Growth Associates GmbH

neu.land GmbH

Startnext GmbH

soulproducts GmbH

fairpension

Elephant Gin GmbH

ferrer

The Makers Food

share GmbH

Chiesi GmbH

railslove

Danone D-A-CH

St. Oberholz Consulting GmbH

Freche Freunde erdbär GmbH

Peerigon GmbH

Endeva

GOT BAG

Den offenen Brief herunterladen

Du kannst einen Beitrag leisten, indem du den Offenen Brief verbreitest. Einfach hier downloaden. Vielen Dank!

ULTRAGLASS – Wie soulbottles den Markt für Glasflaschen verändern will

  • Abfallwirtschaft & Recycling
  • Nachhaltiger Konsum und Produktion
  • Innovation für Impact

Ein Interview mit Katharina Bruns, Impact Managerin bei soulbottles.

Katharina Bruns

Hallo Kathi, was ist die Vision von soulbottles? 

soulbottles sind nachhaltige, wiederbefüllbare Trinkflaschen aus Glas und Edelstahl, die durch ihr schönes Design Menschen motivieren, mehr Leitungswasser zu konsumieren und dabei jede Menge CO2, Plastik und Geld zu sparen. Und mit jeder soulbottle fließt 1 € an unser WASH’n’soul-Projekt in Lusaka, Sambia. Und unsere Vision bei soulbottles? Ich kann sie gerne einmal zitieren: Alle Menschen handeln sozial-ökologisch nachhaltig, ohne den Planeten unnötig zu belasten, und alle Menschen haben Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das Schöne ist, dass wir mit unseren Glasflaschen genau an dieser Vision täglich arbeiten und sie begleitet uns bei allen Entscheidungen, die wir treffen und motiviert uns jeden Tag.

Wie würdest du deine Rolle bei soulbottles beschreiben?

Meine Aufgabe als Impact Managerin besteht darin, den Einfluss unseres Unternehmens auf die Umwelt und die Menschen zu messen, zu analysieren und zu minimieren. Hierbei ist auch die B-Corp-Zertifizierung und die Gemeinwohl-Bilanzierung ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit. Zusätzlich betreue ich unser WASH’n’soul-Projekt in Sambia.

Welche Meilensteine hast du in deiner Zeit bei soulbottles bereits erreicht? Was macht dich glücklich, wenn du auf deine bisherige Zeit zurückblickst?

Ich bin jetzt seit knapp 5 Jahren ein Teil von soulbottles. Einer meiner ersten Meilensteine war die Durchführung einer Impact-Umfrage.. Wir wollten herausfinden, ob wir mit den soulbottles wirklich Menschen dazu motivieren können, mehr Leitungswasser zu trinken und weniger Plastikflaschen zu verwenden. Wir konnten mit Hilfe der Umfrage belegen, dass Menschen mit soulbottles mehr Leitungswasser trinken und auch in anderen Lebensbereichen nachhaltiger handeln, was uns sehr gefreut hat. Vorher war dies ja vor allem eine Annahme und Vermutung aus eigener Erfahrung und Kund*innenfeedback.

Ein anderes Projekt, auf das ich besonders stolz bin, ist unser WASH’n’soul Projekt. Seit unserer Gründung fließt ein Euro pro verkaufter soulbottle in Trinkwasserprojekte, seit 2021 arbeiten wir zusammen mit Viva con Agua und BORDA sogar an unserem eigenen Projekt. Das Projekt ist besonders, da wir erstmals richtig in der Projektentwicklung involviert sind und so die Möglichkeit hatten, unsere Herzensthemen zusammenzubringen: Zugang zu sauberem Trinkwasser, Abfallmanagementlösungen, Förderung von social entrepreneurs und Klimaschutz. Die vier Komponenten sind alle miteinander verknüpft und tragen zueinander bei.

Was würdest du sagen, unterscheidet soulbottles von anderen Unternehmen? 

Ich glaube, es ist vor allem die intrinsische Motivation, nachhaltig zu sein, die wir alle haben. Nachhaltigkeit ist in unserer DNA verankert  und nicht nur ein daher gesagter Slogan. Wir denken immer daran, wie wir unsere Prozesse und Entscheidungen nachhaltiger gestalten können. Das führt auch dazu, dass wir als Team noch enger zusammenarbeiten und uns auf ein gemeinsames Ziel konzentrieren. Das Gefühl ist echt schön, in einem Unternehmen zu arbeiten, wo alle mitdenken und es auch normal ist, dass jeder und jede Verantwortung übernimmt und ich als Impact Managerin nicht allein diejenige bin, die schaut, ob wir bei unseren Entscheidungen im Sinne des Wohls aller handeln. Und dass das Unternehmen in 2018 in Verantwortungseigentum gegeben wurde, ich finde das ist tatsächlich das krasseste, was du machen kannst. Man könnte das Unternehmen auch verkaufen und sich gut auszahlen lassen, aber es quasi an die Mitarbeitenden zu geben und die Vision von soulbottles für immer festzuhalten gibt mir und ich denke auch meinen Kolleg*innen Motivation und das Vertrauen, dass die Richtung einbehalten wird und niemand nur persönlich finanziell profitiert.

Kannst du ein Beispiel geben, wo es sich bemerkbar macht, dass jede/r bei soulbottles nach dem Leitbild eurer Vision entscheidet?

Ja klar. Zum Beispiel war ich zu Beginn nicht direkt in die Produktion unserer Stahlflaschen in China involviert. Stattdessen hat sich das Einkaufs- und Business-Development-Team auf die Suche nach einer für uns passenden Produktionsfirma gemacht. Das Team hat zahlreiche Produktionsstätten in China besuchti und sich am Ende bewusst einen vergleichsweise kleinen Familienbetrieb entschieden, in dem noch nicht alles unseren Standards entspricht. Für das Team war die Bereitschaft, sich gemeinsam auf den Weg hin zu einer nachhaltigeren Produktion zu machen ausschlaggebend. So erhoffen wir uns, den größtmöglichen Impact zu haben. Es ist bei weitem noch nicht alles perfekt, so wie vieles ist es ein Prozess und wir gehen Dinge zusammen nach und nach an. Zuerst haben wir die low-hanging fruits umgesetzt, v.a. im Bereich Brandschutz: Brandschutzwege klar erkenntlich machen, Feuerlöscher korrekt installieren, Schulungen der Mitarbeitenden mit unserem Partner sustify. Dann kamen komplexere Themen und wo unsere Expertise nicht mehr ausreichte. Daher haben wir TAOS als Partner an Bord geholt, die sich mit den lokalen Gesetzen und Gegebenheiten in China auskennen. Jetzt bin ich mittlerweile zusammen mit meinem Kollegen Julian aus dem Einkauf stark in das Projekt involviert. e, Ich denke, es ist ein schönes Beispiel dafür, dass ich nicht unbedingt direkt beteiligt sein muss damit sozial-ökologische Standards und Aspekte in der Produktion mitgedacht werden. .

Wie würdest du eure bisherige B Corp Reise beschreiben? Wann hat sie begonnen? 

soulbottles war eine der ersten B Corps in Deutschland. 2015 haben wir bereits die erste Zertifizierung geschafft. Paul und Georg als Gründer waren von Anfang an fest entschlossen, ein Unternehmen zu schaffen, das sich positiv auf die Gesellschaft und die Umwelt auswirkt. Die B Corp-Zertifizierung war ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass soulbottles dieses Ziel erreicht. Seit der ersten Zertifizierung in 2015 haben wir uns nicht nur stetig verbessert, sondern wir haben vieles überhaupt belegbar gemacht, z.B. mit unserer Impact-Umfrage die Wirkung der soulbottle nachgewiesen. Die B Corp Zertifizierung war dabei ein wichtiger Anstoß.  Und mit unserer letzten Rezertifizierung können wir zeigen, wie sehr wir uns verbessert haben, sodass wir nun zu den B Corps mit den höchsten erreichten Punktzahlen im BIA gehören, und somit natürlich auch eine Vorbildfunktion einnehmen. Das macht uns sehr stolz.

Was hat soulbottles damals inspiriert, die B Corp Zertifizierung anzustreben? 

soulbottles wurde vor über 10 Jahren schon mit einer nachhaltigen Vision gegründet. Wir möchten aber eben nicht nur sinnvolle und nachhaltige Produkte anbieten, sondern in allen Bereichen unseres Unternehmens eine positive Wirkung schaffen. Das BIA als externe Zertifizierung ermöglicht uns zu überprüfen, ob wir das wirklich schaffen. Genauso ist es auch bei der Gemeinwohl-Bilanzierung. Beide Zertifizierungen haben dazu geführt, erstmal überhaupt systematisch unsere Wirkung zu erfassen und zu dokumentieren.. Beispielsweise habe ich anfangs  alle Daten selber zusammengetragen, was sehr zeitintensiv war. Genauso müssen gewisse Prozesse dokumentiert werden. Diese im Nachgang abfragen ist natürlich sehr aufwändig. Mittlerweile habe ich die entsprechenden Personen, die z.B. für das Einkaufen von Essen und Büromaterialien zuständig sind, einbezogen.. Sie dokumentieren ihre Ausgaben jetzt so, dass ich sie ohne viel Zeitaufwand für die Assessments nutzen kann.  Das hat auch dazu geführt, dass ihr Bewusstsein dafür geschärft wurde, wie viele Ressourcen wir eigentlich verwenden und dass wir diese Daten sammeln und nutzen können. Was mir besonders gefällt an beiden Zertifizierungen ist, dass man in den Bewertungskriterien sieht, was das Ziel ist und wie man sich verbessern kann. Es gibt viele Anstöße, wie man etwas verändern kann, ohne sich selbst viele Gedanken machen zu müssen. Gleichzeitig ist es total schön, Teil einer Bewegung wie der B Corp Bewegung zu sein, die genauso wie wir daran glauben, dass wir eine Abkehr vom Shareholder hin zu Stakeholder-orientierung brauchen und Unternehmen eine Kraft für nachhaltigen Wandel sein müssen. Das gibt mir ein Gefühl von Wirksamkeit und Gemeinschaft.

Ihr habt in diesem Jahr bereits die dritte B Corp Rezertifizierung geschafft und von 84.1 Punkten in der ersten bis jetzt 167.5 Punkten einen enormen Sprung hingelegt. Was treibt euch und was treibt auch dich an, dich stetig weiterzuentwickeln?  

Unsere Unternehmensvision. Ich denke, viele kommen zu soulbottles, weil sie mit ihrer Arbeit wirksam sein möchten. Und unsere Organisations- und Entscheidungsstruktur ermöglicht das auch, sich einzubringen, teilhaben und mitentscheiden zu können. Ich kann mich auch in Bereichen, die nicht direkt in Arbeitsbereichen von mir sind, einbringen und werde gehört. Das gibt mir totale Sichtbarkeit, Wertschätzung und motiviert mich letztlich auch. Und zu wissen, dass die Vision auf Dauer bestehen bleibt und das Unternehmen den Mitarbeitenden gehört und sie es mitgestalten. Daher glaube ich, dass wir uns auch ohne Zertifizierung genauso entwickelt hätten. Für uns ist die Zertifizierung so wichtig, weil sie eine externe Überprüfung unserer Arbeit ist, wir uns reflektieren und sie den Anreiz gibt, die Wirkung unserer Unternehmensaktivitäten zu messen und zu überprüfen. Es macht uns extrem stolz, mit der letzten Rezertifizierung auch nochmal die Bestätigung bekommen zu haben, dass wir ein Unternehmen sind, das den richtigen Weg weist.

Wie geht es bei soulbottles weiter? Denkt ihr bereits an die nächste Sache, die ihr verbessern wollt? Könnt ihr noch nachhaltiger und verantwortlicher handeln? 

Ja, wir sind gerade schon mittendrin im nächsten großen Projekt, um soulbottles noch nachhaltiger zu machen. Mit unserer ULTRAGLASS-Kampagne sammeln wir gerade Geld, um unsere soulbottles aus Glas deutlich bruchfester und leichter zu machen.

Wie kam es zu diesem Projekt?

Paul, einer unserer Gründer, hatte schon seit ein paar Jahren die Idee im Kopf, das quasi unkaputtbare „Superfest“ Glas aus der DDR wieder zu beleben. Es ist also im Grunde keine neue Technologie, aber leider hat die Marke der Marktlogik des Westens und des Kapitalismus damals nicht standgehalten, weil Glas, was nicht kaputt geht, sich nicht wieder verkauft. Seit zwei Jahren forschen wir zusammen mit dem Keylab Glastechnologie der Universität Bayreuth und der Füller GmbH an der Entwicklung von bruchfesteren und leichteren soulbottles. Klar, es ist natürlich frustrierend, wenn man, wie auch ich, manchmal etwas tollpatschig ist und dann seine Flasche fallen lässt und sie kaputt geht. Neben der Tatsache, dass wir unseren Kund*innen eine Freude bereiten, wenn die Flasche den Sturz überlebt, geht es uns mit der ULTRAGLASS Kampagne auch darum, unser aller Mindset zu verändern und uns für langlebigere Produkte zu begeistern. Durch die Gewichtsreduktion können wir Ressourcen und Emissionen in der Glasproduktion und Transport einsparen.

Den größten ökologischen Impact hat allerdings die längere Lebensdauer. Und das möchten wir nach draußen in die Welt, genauer in die Glasindustrie bringen.

Die ULTRAGLASS – Kampagne von soulbottles läuft bis einschließlich Sonntag, 30.April 2023

Unterstützen können alle: Egal ob als Unternehmen oder als Einzelperson

ultra glass

Banking von morgen: Wie Tomorrow Kund*innen in die Produktentwicklung einbezieht

  • Finanzen
  • Innovation für Impact

Dieses Interview mit Elena Stark, Impact Managerin bei der zertifizierten B Corp Tomorrow, erfolgte im Rahmen der Best for the World-Auszeichnung durch B Lab. Weitere Interviews im selben Format folgen in den nächsten Wochen.

Dass die Kund*innen über die Zukunft von Banken entscheiden ist zuletzt deutlich geworden, als der Digitalverband Bitkom e. V. zu Beginn des Jahres die Ergebnisse einer Studie verlautete: “Online-Banking wird zum Standard.”

Für das FinTech Tomorrow, das sich der Nachhaltigkeit verpflichtet, sind die Interessen der Kund*innen sogar ein zentraler Teil der Produktentwicklung und Investmentstrategie. Diese war mitunter ausschlaggebend dafür, dass Tomorrow als zertifizierte B Corp in diesem Jahr von B Lab in der Kategorie “Kund*innen” als “Best For The World” ausgezeichnet wurde. Wir stellen Elena Stark 5 Fragen dazu.

Was hat aus Deiner Sicht zu dieser Auszeichnung geführt? Was repräsentiert die hohe Punktzahl in der Kategorie?

Unsere hohe Punktzahl ist maßgeblich auf die positive Bewertung unseres Stakeholder Engagements und auf unsere Investmentstrategie und -kriterien zurückzuführen. Geld entscheidet wesentlich über unsere Zukunft, sowohl als Einzelperson in Bezug auf unser eigenes Vermögen als auch im Kollektiv auf die Welt, in der wir zukünftig leben. Genau diese Hebelwirkung des Geldes nutzen wir bei Tomorrow.

Wir binden dabei unsere Stakeholder, darunter unsere Kund*innen, aktiv in die (Weiter-)Entwicklung unserer Vision der Zukunft des Bankings mit ein. Gemeinsam mit unserer Community konnten wir so u.A. mit verschiedenen Interviews und MeetUps auch unsere strengen Investmentkriterien definieren.

Die Auszeichnung als „Best for the World“ bildet dabei genau diesen Zweiklang ab: Gut für die Welt und gut für Dich. Wir schaffen also einen klaren Mehrwert für unsere Kund*innen & Community und genauso für die Entwicklung der Welt im Sinne der Sustainable Development Goals.

Ihr habt in der Kategorie zudem ein Impact Business Model. Kannst Du kurz beschreiben, was dieses bedeutet und ausmacht?

Tomorrow bietet den Komfort mobilen Bankings – ohne, dass Abstriche bei den eigenen Werten gemacht werden müssen. Unser Impact basiert dabei (aktuell) auf drei maßgeblichen Treibern: Der Kund*inneneinlagen, der Interchange Fee und unseres Premiumkontos „Zero“.

Während wir Bio-Gemüse kaufen und grünen Strom nutzen, liegt unser Geld auf einer konventionellen Bank und finanziert vielleicht gerade ein neues Kohlekraftwerk. Bei Tomorrow läuft das anders: Wir investieren die Kund*inneneinlagen – also die Geldsumme aller Nutzer*innen – gemäß unserer strengen Investmentkriterien. Das Geld fließt dabei ausschließlich in soziale und nachhaltige Anleihen, die eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der SDGs fördern. Wir versprechen, dass kein Cent in Geschäftsmodelle von gestern fließt, wie bspw. fossile Energieträger, Rüstung oder Massentierhaltung. Wir machen Geld so zu einem Teil der Lösung, statt weiter Industrien von Gestern zu fördern.

Mit dem Tomorrow-Klimaschutzbeitrag leisten wir zudem mit jeder Kartenzahlung unserer Kund*innen einen Beitrag für ein besseres Morgen und nutzen diese für Klimaschutzprojekte. Aktuell schützen wir damit einen Teil des brasilianischen Regenwaldes, indem wir den Ureinwohner*innen helfen die Landrechte für ihre Gebiete zu sichern und diese somit vor Abholzung zu bewahren.

Für Kund*innen, die sich darüber hinaus noch weiter für Klimaschutz engagieren wollen gibt es Zero. Ein großer Teil der Gebühr fließt in Projekte, die im globalen Süden helfen, CO2-Emissionen einzusparen. Aktuell unterstützen wir so den Ausbau von sauberen Trinkwasseranlagen in Eritrea und Kleinbäuer*innen in Peru dabei, sich nachhaltige Einkommensquellen und ihr Waldgebiet zu sichern.

In naher Zukunft launchen wir unser erstes komplett nachhaltiges Investmentprodukt. Damit fördern wir die Dekarbonisierung der Wirtschaft und helfen unseren Kund*innen, ihr Vermögen aufzubauen.

 

Welchen konkreten Impact habt ihr mit den Maßnahmen in dieser Kategorie erreichen können? Worauf seid ihr besonders stolz?

Als Community, mit inzwischen >90.0000 Kund*innen und bald 100 Mitarbeiter*innen, haben wir es gemeinsam unter Anderem geschafft seit der Gründung mit unseren Investments in Klimaschutzprojekte und nachhaltige Anleihen mehr als 124.000 Tonnen CO2 -Äquivalente einzusparen. Anders gesagt: Wenn jede*r Deutsche Ü18 bei Tomorrow wäre, könnten wir 69.460.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Das ist mehr als Lettland und Dänemark zusammen 2018 ausgestoßen haben.  Die Zahlen machen deutlich, dass wir definitiv auf dem richtigen Weg sind und spornen uns an, unseren Impact weiter zu steigern.

Ohne was oder wen wäre die Auszeichnung nicht möglich gewesen? 

Ganz klar: Ohne unsere Community wäre das alles nicht möglich gewesen. Ohne das Feedback und den ständigen Austausch intern und mit unseren Kund*innen, Geschäftspartner*innen, Investor*innen und NGOs hätten wir diesen Erfolg nicht in so kurzer Zeit erzielen können.

Abschließend, was sind 3 Wörter, die für Dich die B Corp-Bewegung ausmachen?

Gemeinschaft, Tatendrang und (Zukunfts-)Visionen.

 

Über Tomorrow

Tomorrow ist ein nachhaltiger Bankinganbieter aus Hamburg, der 2018 von Inas Nureldin, Michael Schweikart und Jakob Berndt ins Leben gerufen wurde. Die drei Gründer und über 90 Mitarbeiter*innen arbeiten für dieselbe Mission: Geld zum Hebel für positiven Wandel machen. Seit März 2019 bietet das Social Business ein Girokonto an und zählt bereits über 90.000 Kund*innen. Perspektivisch wird eine digitale Plattform rundum Finanzen mit positivem Impact entstehen.

Mehr Informationen auf www.tomorrow.one

 

Über “Best for the World™

Jedes Jahr zeichnet B Lab die leistungsstärksten B Corps aus. “Best for the World” lautet die Auszeichnung für ein B Corp-zertifiziertes Unternehmen, wenn es in einem der fünf Wirkungsbereiche – Gemeinschaft, Kunden, Umwelt, Unternehmensführung und Mitarbeitende – zu den weltweit besten 5 % in ihrer jeweiligen Größengruppe gehören. Diese Unternehmen beweisen, dass sie erfolgreich die drei Säulen der Nachhaltigkeit integriert haben und als “die Besten für die Welt” eine Vorreiterrolle in einer Bewegung einnehmen, die die Transformation der Wirtschaft zu einer einer Stakeholder-orientierten und inklusiven Wirtschaft vorantreibt.

Dieses Interview erschien zuvor auf Karry Schwettmann’s Blog